Kinder- und Jugendzentren in Tempelhof-Schöneberg vor dem Aus
Der Eigentümer des Gebäudekomplexes will luxussanieren
Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin Katrin Möller und der rechtspolitische Sprecher Klaus Lederer erklären:
Den Jugendzentren »Drugstore« und »Potse« sowie dem anliegenden Kinderzentrum »Pallas« drohen zum Jahresende die Schließung. Der Eigentümer des Gebäudekomplexes will luxussanieren und erhöhte die Mietforderungen um 60 Prozent, worauf der Bezirk als Mieter den gemeinnützigen Einrichtungen kündigte.
Obwohl das Problem im Bezirk seit langem bekannt ist, reicht das Engagement für den Erhalt der Kinder- und Jugendzentren seit Monaten nicht über schöne Worte hinaus. »Drugstore« und »Potse« sind Berlins älteste, selbstverwaltete Jugendfreizeiteinrichtungen. Sie sorgen dafür, dass hunderte junge Menschen ihre Freizeit sinnvoll und kreativ gestalten können, bei freiem Eintritt und komplett mit ehrenamtlicher Arbeit. Allein die Unterhaltskosten für die Gebäude musste der Bezirk bezahlen, aber selbst dafür reicht es nun nicht mehr. Der Haushaltsplanentwurf, der kurz vor der Abstimmung steht, berücksichtigt die höheren Mietkosten nicht.
Wir fordern die Verantwortlichen auf, sofort alle Anstrengungen für den bedarfsgerechten Weiterbetrieb von »Drugstore«, »Potse« und »Pallas« zu unternehmen. Auch das Land Berlin ist gefordert, nicht länger tatenlos zuzusehen, wie die Angebote der allgemeinen Kinder- und Jugendarbeit in den Bezirken abgebaut werden. Die vom Rat der Bürgermeister und von allen zuständigen Bezirksstadträtinnen und -räten geforderten 14,1 Millionen Euro für die Bezirke, die mindestens notwendig wären, um bestehende Angebote wenigstens zu erhalten, wurden vom Finanzsenat auf 4,9 Millionen Euro geschrumpft. So wird der Abbau von Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche berlinweit hingenommen.